Also kennt Bachmann die Kunst denn so gut oder das Männliche? Ich würde annehmen, dass das nicht das ist , was sie sagen will. Will sie aufzeichnen wie sie diese verschiedene Welten sieht? Wie sie in der Undine die Beziehungen zwischen den Menschen und der Kunst sieht, die sie mit den Modell der Geschlechterbeziehungen verständlich und begreiflich machen will? Wie sich das Weibliche von dem Männlichen unterscheidet? Wie sie in „Unter Mördern und Irren” die Männer sieht, wie die Welt zwischen Männern und Frauen verteilt ist?
Die Männer haben den Krieg, sie waren nur dann echte Männer wenn sie ein Krieg gefüht haben. Die Männer erfinden Spiele, die sie zusammen spielen Können: „Zahlenspiele und Wortspiele, Traumspiele und Liebesspiele” (Undine geht). Krieg ist ja auch ein Spiel: „Haderer und Hutter tauchten ein in die Erinnerung an den Krieg, sie wühlten in der Erinnerung, in manchen Dunkel, das keiner ganz preisgab, bis es dahin kam, dass ihre Gestalten sich verwandelten und wieder Uniformen trugen, bis sie dort waren, wo sie beide wieder befehligten, beide als Offiziere, und Verbindung aufnahmen zum Stab; wo sie mit einer „Ju52” hinübergeflogen wurden nach Woronesch, aber dann konnten sie sich plötzlich nicht einigen über das, was sie von General Manstein zu halten gehabt hatten im Winter 1942...” (Unter Mördern und Irren). Diese Spiele ersetzen die Wirklichkeit, sie sind die Wirklichkeit, all die Regeln werden in der Wirklichkeit akzeptiert. Die Frauen sitzen aber zu Hause allein und müssen warten, müssen hassen und Opfer sein oder gehben.
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